31 August 2015

Magnolien

... sind sommergrüne oder immergrüne Sträucher oder Bäume. Valomea ließ mir diese Information nach dem Posten meiner Magnolienblüte Ende Juli zukommen. Und da habe ich selbst auch einmal nachgeschaut. Was ich da herausgefunden habe? Dazu lest Ihr später mehr.
Für meinen Beitrag zur Hasenbach-Challenge, die Cattinka Monat für Monat organisiert, habe ich "schnell" mal einen Block mit zwei Blüten zusammengezimmert, als klar wurde, daß ich das Gartenblöcke-Top nicht zum Quilt würde machen können.
 
 
Tja, das "schnell" sieht man auch, die Stengel passen nicht richtig zusammen. Die Blüten selbst gefallen mir wieder sehr gut, ich mag die zarten rosafarbenen Töne. Auf der Rückseite sind manche Nahtkreuzungen ganz schön dick.
Magnolien werden ja vor allem aufgrund ihrer großen, auffälligen Blüten als Ziergehölze sehr geschätzt. Es gibt etwa 230 Arten, die aus Ostasien und Amerika stammen. Die Gattung wurde übrigens nach dem französischen Botaniker Pierre Magnol benannt.
So als Zwischenergebnis habe ich meine bisherigen Blüten zusammen fotografiert.
 
 
Habt Ihr schon gewußt, daß die Magnolie ein Nationalsymbol Nordkoreas ist? Und daß der amerikanische Bundesstaat  Mississippi als „Magnolienstaat“ bezeichnet wird ?
Der nächste Block soll einer mit applizierten Magnolien sein. Aber das gefällt mir nicht so gut. Mal sehen, wie sich meine Änderungsidee umsetzen läßt.
Jetzt suche ich mir erst einmal einen kühleren Platz. Hier in meinem Arbeitszimmer sind es gefühlte 50°. Nachher, wenn es etwas gemäßígter wird, schaue ich bei Euch rein und schaue mir an, was Ihr am Wochenende so fabriziert habt.
 
Petruschka

27 August 2015

Am 4.Mittwoch

... im Monat ist Zeigetag der Teilnehmer am Projekt Patchwork und Strickerei. Ich habe mich um einen Tag verspätet - es sei mir verziehen.
Ein weiteres Blöckchen meiner Lieblingsdinge ist beendet. Appliziert waren die Muffins schon seit dem Urlaub, nun bekamen sie auch den passenden Schriftzug.
 

Beim Applizieren gerieten die köstlichen Kuchen (les pâtisseries délicieuses)  ein wenig in Schieflage ;-). In der Vorlage gehören noch kleine Kirschen auf die Füllung. Doch diese will ich am Ende durch passendes Kleinwerk ersetzen. An dieser Stelle noch ein wenig Besserwisserei: delikat  ist ein falscher Freund. Denn delikat/lecker im Deutschen heißt im Französischen eben délicieux, während délicat mit zart, fein, empfindlich übersetzt wird.
Gestern Nachmittag beendet habe ich eine Stickerei, die bald als AMC verarbeitet ein neues Zuhause finden wird.
 

Hier habe ich Dupionseidenreste von diesem Projekt verarbeitet. Es hat mir wieder Spaß gemacht, die vielen kleinen Blüten zu sticken.
So, der nächste Block ist zum Applizieren vorbereitet. Dann wird eine Motivreihe komplett sein. Mal sehen, was die anderen so fabriziert haben. Hier solltet Ihr die anderen Beiträge finden.
Danke für die lobenden Kommentare zu meiner blauen Tasche. Ich habe mich über die lieben Worte sehr gefreut.
 
Petruschka

23 August 2015

Blaue Reste

.. habe ich immer noch genug. Beim diesmaligen Freitag-Nacht-Nähen konnte ich wieder einmal blaue Reste des Tula Pink Projektes verarbeiten. Allerdings waren diese nicht mehr so klein wie bei den AMC und der letzten Werkelei.  Nicht, daß diese schon alle wären, aber bis zu (m)einem (geplanten) Ergebnis hätte es zu lange gedauert.
Als meine Entscheidung damals gefallen war, das Meeresthema weiterzuverfolgen, hatte ich auch einige 15 cm Quadrate bestellt, die ich jetzt zu verarbeiten gedachte. Zusammen mit den anderen Resten nähte ich zwei gleich größere Werkstücke.
 
 
Der Himmelsstoff oben links ist nun aufgebraucht. Auch der wunderbare Pflasterstoff ist bis auf ein kleines Stück verarbeitet. Mist, das zweite Teilstück habe ich vergessen zu fotografieren. So gibt es nun gleich beide zu sehen.


Im Schrank mit den Futterstoffen fand ich noch einen weißen Stoff mit dunkelblauen Punkten. Der sollte dann das Futter für den neuen Einkaufsbeutel werden. Denn dazu wollte ich die bisherigen 37,5 cm x 37,5 cm Teile verarbeiten. Oben und unten kamen noch jeweils 6,5 cm breite Streifen dran - so ergab es eine angenehme Länge. Der Boden wurde breit abgenäht, sodaß auch ein größerer Hefter oder auch ein größerer Einkauf hineinpaßt.


 
Anfang September hat eine weitere Kollegin, mit der den Vorbereitungsraum teile, Geburtstag und dieser Beutel ist das passende Geschenk. Sie hat nämlich die Vorbereitungen für die Endfertigung meines Meeresrauschens wohlwollend kommentiert.
Und so blau wie meine Blöcke ist heute der Himmel - ein schöner Tag kündigt sich an. Genießt den Sonntag.

Petruschka

20 August 2015

G wie

... Ghana,  Gabun, Georgien, Gambia. Nach einem Monat Pause, was meinem Urlaub und Klaudias Krankheit geschuldet war, geht es weiter mit den Länder-AMC. Großbritannien wäre auch ein gute Wahl oder Guatemala. Recherchen dazu hatte ich schon angestellt und sogar schon Stickvorlagen zum Alphabet der Azteken, das ja eher ein Zeichenalphabet war, angestellt. Doch ich habe mich dann für Griechenland entschieden. Nicht wegen der Schulden, nein. (Obwohl das dem Tochterkind als erstes zu Griechenland einfiel.)
Griechenland als  Wiege Europas und als eine der ältesten Demokratien, diese Superlative haben trotz der aktuellen Probleme Bestand. Für mich sind die alten Tempel ein Merkmal für Griechenland. Und so habe ich einen in Stoff verewigt.
 

Die Säulen des Tempels sollten eine dorische Form bekommen. Außer denen gibt es noch korinthische bzw. ionische Säulen . Ελλάς, die griechische Bezeichnung für das Land, habe ich auf die AMC übernommen. Das griechische Alphabet ist ja auch etwas Besonderes. Überlegt hatte ich auch, die Olympischen Ringe darzustellen. Denn die ersten Olympischen Spiele sowohl der Antike als auch der Neuzeit fanden in Griechenland statt.  Der Ort Olympia gab den Olympischen Spielen ihren Namen. Eine Olympiade ist übrigens der vierjährige Zeitraum zwischen den Spielen.
Klaudia hat sich für ein Land entschieden, das weit weg von dem meinem liegt und wo es auch viel kälter ist als in Griechenland und mit Sicherheit auch nicht so von Touristen überfüllt.
 

Sie hat als Motive links die Flagge und rechts die typischen "Wohnhäuser" der eisigen Gegenden gewählt. Trotz ihrer scheinbaren Schlichtheit ist die AMC wieder sehr wirkungsvoll. Danke für den tollen Tausch.
Morgen ist wieder der dritte Freitag im Monat. Gemeinsam mit anderen nähe ich in die Nacht hinein. Bei den ersten Aktionen war ich ja skeptisch, aber mittlerweile ist Freitagabend ein fester Termin zum Nähen. So nach einer Arbeitswoche ist das entspannend. Doch morgens geht es erst einmal nach Erfurt - Tochterkind und Freundin suchen noch nach Klamotten und ich nach Lesefutter und Stoffen ;-).
 
Petruschka

18 August 2015

Blau

... steht momentan ganz hoch im Kurs bei mir. Die blauen Reste vom vorletzten Post sind zu einem, tja das wird immer noch nicht verraten, geworden. Zusammengenäht sehen die Blöcke jedenfalls so aus.
 

Noch sind nicht alle Blöcke verarbeitet, denn ich mußte immer wieder neue nähen - ich konnte nicht aufhören, kleine Bildgeschichten zu kreieren. Aber der nächste Freitag kommt bestimmt.
Beim Umräumen ist mir die Kiste mit den Resten von diesem Projekt, hier oder hier zu sehen,  in die Hände gefallen. Und da es mir ein schnelles Projekt schien, habe ich losgelegt. Ausgangspunkt war ein Stoffstück von einem verunglückten Experiment mit Entfärber.
 

Die Fische auf dem Untergrund passen zum Endergebnis. Doch von vorn. Auf diese Unterlage kamen Fasern, eingefärbter Mull, Reste von Seide, schon vernetzte Stoffschnipsel, Angelinafasern, blaues Papier und ein weißes Fasergebilde.


Das alles wurde mit freien Stichen überquiltet. Im Einzelnen sah das dann im Detail so aus.
 



Von Anfang an wollte ich das ca.18 cm x 12 cm große Arbeitsstück zu Twinchies werden lassen. Also schnitt ich das Ganze in 6 gleich große Teile, nahm ein Aboquadrat mit Fischmotiven und bügelte einige auf die Twinchy-Rohlinge. Nach dem Zuschneiden und Umnähen ergab sich dann folgendes Bild.
 
 Noch einmal das Ausgangsstück.
 
 
Und nun die einzelnen Twinchies in Großaufnahme.
 




 


Einige  Twinchies werden schon bald auf Reisen gehen. Andere bleiben noch hier und werden so nach und nach das Haus verlassen. Die Spielerei mit den Resten hat mir großen Spaß gemacht.
 
 Blau machen würde ich morgen auch gern - wir haben den Auffrischungskurs in Erster Hilfe. Aber was muß, das muß. Also baut vor und baut keine Unfälle.
 
Petruschka

13 August 2015

Im Loiretal

... gibt es so viele Schlösser wie den sprichwörtlichen Sand am Meer. Und auch wenn wir schon zum 4.Mal seit 2004 dort weilten, haben wir nur eine kleine Zahl der Schlösser besucht. Das kommt auch daher, daß wir meist dieselben Schlösser besuchen, eben die Klassiker, wie zum Beispiel Chambord.
 

Es wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter König Francois I als Prunk- und  Jagdschloß im Renaissancestil errichtet und gilt als das prächtigste aller Loireschlösser. Es liegt nur 5 km von unserem Ferienhaus entfernt und so mußte folgendes Motiv sein.
 

Wir sind gleich am ersten Tag mit dem Fahrrad hingefahren. Auf dem Hinweg entdeckte das Tochterkind zwei Wildschweine im Unterholz. Das hat sie mächtig beeindruckt.  Das Gelände wird ja  auch zur Jagd genutzt. Dem Vernehmen nach wurden schon hohe Herrschaften gesichtet. Einer Runde im weitläufigen Gelände, das mit einer 35 km langen Mauer umgeben ist, folgte ein Besuch auf dem kleinen Markt. Dort nahmen wir hausgemachte Macarons und Konfitüre mit. Lecker! Das Schloß selbst haben wir dieses Mal nicht besichtigt. Die von Leonardo da Vinci konstruierte gegenläufige Treppe, der Blick von den Dächern und der Kutschenfuhrpark sind sehenswert.
 
Unweit von Blois, das auch nur knapp 20 km von unserem Ferienort entfernt liegt,  befindet sich ein für die Jagdhundezucht bekanntes Schloß : Cheverny.
 
 
Es wurde zwischen 1620 und 1630 im frühen und strengen klassizistischen Barockstil errichtet Das Schloss diente dem Comiczeichner  Hergé als Vorbild für den späteren Wohnsitz von Kapitän Haddock in den Geschichten von Tintin und Milou, wie Tim und Struppi auf Französisch heißen. Seit 2001 gibt es eine Tim-und-Struppi-Ausstellung in einem Nebengebäude. Dieses Mal haben wir uns das Schloß wieder angesehen. Die Innenausstattung des Schlosses ist eine der bedeutendsten aus der Zeit um 1640.
 


Das ist das Hochzeitskleid der jüngsten Schloßherrin. Das Schloß selbst wird auch heute in Teilen immer noch von den Eigentümern bewohnt. Überhaupt ist ein nicht unbeträchtlicher Teil der Schlösser in Privatbesitz.


Komfortabel reisen sieht für mich anders aus.


Die Orangerie ist heute ein zauberhaftes Café.
 
 
In der Hitze des Tages ließ es unter den Bäumen wunderbar flanieren. Hier durften wir sogar durch ein "Tor" gehen.

 
Geregnet hatte es im Juli längere Zeit nicht. In den großen Gartenanlagen kann man da nichts bewässern. So war auch das ehemalige Tulpenfeld vollkommen vertrocknet. Im Frühjahr sind, wie das Schild verkündet, hier 100000 Tulpen zu sehen.
 
 
Im Nachhinein romantisierend fand ich die Idee, den Jagdhunden bei der Fütterung zuzuschauen.
 
 
Letztendlich tat ich es nicht und schlenderte stattdessen durch den angrenzenden Garten.
Zum Ende unseres Rundganges trafen wir noch auf diesen beeindruckenden Riesenmammutbaum.
 
 
Das Schloß der Damen, Chenonceau, wollte das Tochterkind unbedingt wiedersehen. Vom Urlaub vor vier Jahren war ihr das Schwarze Zimmer in Erinnerung geblieben. So weit weg ist es nicht und da taten wir ihr den Gefallen.
 
 
Alljährlich besuchen rund 800.000 Touristen die Anlage und machen damit Chenonceau nach  Versailles zum meistbesuchten Schloß Frankreichs. Für viele ist Chenonceau das feinste und originellste der Loire-Schlösser. Aber der Fluß, an dessen Ufer der Hinterausgang liegt, ist nicht die Loire, sondern die Cher.
Doch bevor man überhaupt dorthin gelangt, passiert man weite Teile des Geländes, wie zum Beispiel den Gemüse- und Blumengarten. In vielen Schlössern findet man solche anlagen. Den berühmtesten Garten, den von Villandry,  haben wir in diesem Urlaub aus Zeitgründen leider nicht besucht.
 
 
Es ist das Schloß der Damen,  denn es waren fast immer Frauen, die seine Geschichte und sein Schicksal bestimmten. Zwei davon sind Maria von Medici und Diane von Poitiers, die die Geschichte im 16. Jahrhundert zusammenbrachte. Die eine als rechtmäßige Gattin von Henri II., welche die andere, die Nebenbuhlerin, ertragen mußte. Beide ließen sind Gärten anlegen
 

 
Der Medici-Garten


Der Garten von Diane de Poitiers
 

Prachtvolle Blumenbouquets zierten die Tische und Kommoden.


Überall an den Wänden und Decken finden sich die Zeichen der früheren Besitzer.



Zur Führung gibt es Audioguides in allen möglichen Sprachen. Wir allerdings nahmen uns die Prospekte mit, in Deutsch (Tochterkind), in Französisch (ich) und in Russisch (Mann) und amüsierten eins um das andere Mal über die verschiedene Länge der einzelnen Artikel und die Ausdruckskraft der Übersetzungen.
Im Park machte das Tochterkind dann noch diese Aufnahme eines Schildes, auf dem man sich bedankt, wenn die Besucher den Rasen nicht  betreten.


Das an sich ist ja nichts Besonderes, weil man diese Aufschriften wohl überall findet. Aber im Park des Schlosses Beauregard (schöner Blick - Schönblick) wurden wir explizit gebeten, auf dem Rasen zu wandeln .


Beauregard liegt auch in erreichbarer Weite und so beschlossen wir, den zweiten Sonntagnachmittag dort zu verbringen. Bislang war es unserer Aufmerksamkeit entgangen. Wie bei anderen Schlössern auch kommt man erst nach einem  kleineren Spaziergang zum Schloß. Wir passierten also den Garten, in dem Pflanzen, vor allem Blumen, aber auch Sträucher und Bäume, nach Farbgruppen angeordnet sind. Auf kleinen Schildern wird die Bedeutung der Farben erklärt.
 
 
Hier sahen wir auch folgende interessante Pflanze.
 
 
Nach dem Absolvieren eines Pfades des Wissens zu den Ereignissen und Persönlichkeiten des 16.Jahrhunderts - wo wir den Schatten genießen konnten - kamen wir dann am Schloss an.


Das Anwesen wurde im 16. Jahrhundert als Landschloss erbaut, von seinen späteren Eigentümern aber stark verändert. Im Privatbesitz, werden im Inneren so nach und nach die Galerien erneuert. Die Galerie des Illustres zeigt 327 Porträts bedeutender Persönlichkeiten aus der Geschichte Frankreichs. In zwei weiteren Räumen hängen Fotografien von Hunden  berühmter Leute (???). Leider gibt es davon keine Fotos, denn der Akku war leer. Daß das mal meinem Mann passiert ... Das Tochterkind und ich hatten Spaß an einem überdimensionalen Würfelspiel, in dem Wissen zur Natur, Geschichte und Geographie abgefragt werden, natürlich in Französisch.
Am letzten Urlaubstag machten wir noch einen kleinen Abstecher nach Talcy, einem Ort mit gleichnamigem Schloß. Wir hatten es schon an einem anderen  Tag versucht, aber nicht bedacht, daß es bei kleineren Museen eine Mittagspause gibt. Auch dieses Schloß hatten wir schon gesehen. Aber meine beiden wollten ja unbedingt schauen, ob die Mirabellen, die im anschließenden Obst- und Gemüsegarten wachsen, schon reif waren. Waren sie nicht. Auch die Artischocken brauchen noch ihre Zeit.
 
 
 Das Getreide allerdings war erntereif.
 
 
Auch die passende Mühle dazu gibt es.
 

Bis hierhin habe ich Euch fünf Schlösser vorgestellt. Wir haben sogar noch ein sechstes besucht,  doch das hebe ich für den nächsten Post auf. Da erzähle ich Euch auch, was wir an den anderen, schloßfreien, Tagen gemacht haben.
 
Petruschka